Berufsorganisationen
Für Know-how und Qualität
Die Önologen sind dazu berufen, angesichts der neuen Herausforderungen, bei der Verteidigung der Interessen des Weinbaus eine wichtige politische Rolle zu spielen.
Um die Verteidigung ihres Know-hows und ihrer Werte zu gewährleisten, braucht die Weinbranche kompetente Spezialisten, die, in Absprache mit allen Beteiligten, in der Lage sind, strategische Visionen zu formulieren. Diese Fachleute müssen anschliessend die betroffenen Personen der Branche informieren, ihre Kommentare und schliesslich ihre Zustimmung erhalten, bevor sie diese Visionen sowohl bei den politischen Behörden wie auch bei allen ebenso unterschiedlichen wie zahlreichen Interessenvertretern verteidigen. Um nur einige Beispiele zu nennen, können das Bürger im Allgemeinen, Konsumenten, Gesundheitsorganisationen oder Umweltschützer sein.
Während seiner Ausbildung erlangt der Önologe fortgeschrittene Fachkenntnisse in Weinbau, Önologie und Betriebswirtschaft. Er entwickelt auch einen kritischen Verstand, Neugierde, Aufgeschlossenheit und Synthese. Sein technisches Know-how und seine Fähigkeit, jede Entwicklung positiv zu sehen, machen ihn zu einem gefragten und sogar unentbehrlichen Akteur innerhalb der verschiedenen Berufsverbänden.
Letztere gibt es zwar schon lange, doch heutzutage sind sie immer mehr gefordert, ihre Rolle als Bindeglied zwischen Weinfachleuten und einer immer grösser werdenden Zahl von öffentlichen und privaten Partnern mit unterschiedlichen Erwartungen zu spielen. Die Lobbyarbeit, die ein Fachverband bei den gewählten Abgeordneten oder den kantonalen und eidgenössischen Verwaltungen leistet, dient vor allem dazu, günstige Bedingungen für eine harmonische Entwicklung des Weinbaus und der Weinwirtschaft zu gewährleisten. Diese Massnahmen müssen jedoch oft durch andere ergänzt werden, mit engeren Verbindungen zu anderen Interessengruppen und anderen Akteuren, die mehr oder weniger mit dem Weinsektor verbunden sind, aber mit diesem gemeinsame Interessen haben.
Hier kommt eine diskretere Arbeit zum Zuge, die dazu beiträgt, dass die Weinwirtschaft ihre Zukunft gestalten kann. Um grössere Rückschläge zu vermeiden, die seine Beständigkeit nicht bedrohen, so doch zumindest erschüttern könnten, muss der Sektor peinlich genau auf die Gesellschaft und ihre Erwartungen achten. Alles zählt: natürlich die Meinung der Konsumenten, aber auch die der Umweltaktivisten, der lokalen, nationalen und internationalen Märkte und ebenso die der Präventionsorganisationen.
Diese Unterstützungsarbeit für seinen Beruf kann als Teil der administrativen Aufgaben des Önologen betrachtet werden. Auch wenn er regelmässig als solcher arbeitet, ist der Önologe nicht nur ein Reb- oder Kellerspezialist. Er muss auch ein Büromensch sein. Seine Fähigkeiten können dazu führen, dass er z.B. ein Dossier über integrierte Produktion oder Richtlinien im Zusammenhang mit der Verwaltung seines Unternehmens und seiner Mitarbeiter erstellt. Er kann auch als Weinbauberater für Winzer tätig sein. Es sind all diese Aufgaben, die den Beruf des Önologen bereichern.